© Reinhard Wallner M104_Sombrerogalaxie

M104/NGC4594

 

M 104 wurde am 9. April 1781 von Pierre Méchain entdeckt, wie dieser am 6. Mai 1783 in einem Brief angibt. Im selben Jahr am 11. Mai nahm Charles Messier ihn in seinen Katalog auf. Unabhängig davon entdeckte Wilhelm Herschel die Galaxie am 9. Mai 1794.

Lage und Erscheinungsbild

M104, auch bekannt als NGC 4594, liegt im Sternbild Jungfrau in scheinbarer Nähe zum Virgo-Galaxienhaufen. Mit einer Entfernung von 30 Millionen Lichtjahren ist die Sombrerogalaxie allerdings uns um einiges näher als dieser Galaxienhaufen und wird deshalb nicht als Mitglied dieses Haufens angesehen. Die Helligkeit dieser Spiralgalaxie beträgt 8,0 Größenklassen. Damit ist diese Spiralgalaxie eine der scheinbar hellsten am Nachthimmel und in jedem kleinen Teleskop sichtbar. Die scheinbare Ausdehnung beträgt 9 Bogenminuten entlang der großen Achse, also ein gutes Viertel des Monddurchmessers. Dem entspricht ein wahrer Durchmesser von etwa 70.000 Lichtjahren. In den Außenbereichen schließt sich zudem ein sehr ausgedehnter, schwach leuchtender Halo an. Die Masse der Galaxie wird auf etwa 800 Milliarden Sonnenmassen geschätzt. Damit ist sie etwa doppelt so groß wie die des Andromedanebels und fast dreimal so groß wie die unserer Milchstraße (nach neuen Forschungserkenntnissen wird die Masse der Milchstraße auf 1,9 Billionen Sonnenmassen geschätzt, die des Andromedanebels auf 1,2 Billionen Sonnenmassen. Damit ist die oben genannte Schätzung nicht mehr ganz aktuell).

In der Hubble-Sequenz wird diese Spiralgalaxie unter dem Typ Sa oder Sb eingeordnet. Sie hat einen außergewöhnlich großen und hellen Kern und besitzt sehr eng gewundene Spiralarme. Letztere sind jedoch nur schwer zu erkennen, da die Galaxienebene nur schwach zur Sichtlinie geneigt ist, d. h. wir schauen praktisch von der Seite auf diese Galaxie. Das sehr dunkle und stark ausgeprägte Staubband, das die Galaxie umspinnt, verleiht ihr das typische Aussehen, das an einen mexikanischen Sombrero erinnert.

M104 besitzt ein recht gut bevölkertes System von Kugelsternhaufen, von denen einige hundert in größeren Teleskopen sichtbar sind. Die Gesamtzahl wird auf über 2000 geschätzt und übersteigt damit bei weitem die Anzahl der Kugelsternhaufen unserer Milchstraße.

1912 hat Vesto Slipher entdeckt, dass der Sombreronebel für die damalige Zeit eine sehr große Rotverschiebung aufzeigt. Die daraus resultierende Geschwindigkeit, mit der sich die Galaxie von uns weg bewegt, beträgt gut 1000 Kilometer pro Sekunde. Diese Geschwindigkeit ist so hoch, dass die Galaxie innerhalb von etwa 10 Millionen Jahren eine Strecke zurücklegt, die dem Radius unserer Milchstraße entspricht. Daraus wurde schon im Jahre 1912 klar, dass dieses Objekt kein permanentes Mitglied der Milchstraße sein kann, wie zu dieser Zeit noch gemutmaßt wurde



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Montierung
EQ6
Equipment
Newton 1000/200
Guiding
MGen Finder 9x50
Kameratyp
Canon550D
Belichtung
39x6Minuten 800ASA
Brennweite
1000
Ort / Datum
Schrick 22.April 2011
Entfernung
30MioLJ
Sternbild
Jungfrau
 
Rektaszension 12h 39m 59,432s
Deklination −11° 37′ 22,995″
Orientierung
Norden ist oben
Bemerkungen
EBV mit Theli und PS CS3
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