Geschichtliches der Gemeinde Biedermannsdorf
Schon in der Jungsteinzeit (vor ca. 7000 Jahren) gab es in unserem
Raum die ersten Funde menschlichen Lebens. Dies wurde durch Funde der
Archäologin, Dr. Dorothea Talaa bei Ausgrabungen 1999/2000
nachgewiesen
(Steinbeil: 5. Jahrtausend v. Chr., Gräberfund 3. Jahrtausend v. Chr.). Aus
der Eisenzeit (ca. 800-400 v. Chr.) gibt es aus dem Gebiet
Vösendorf und Guntramsdorf Funde von Schmuckstücken
und Werkzeugen. Bei den
Grabungen von Frau Dr. Talaa wurde neben Funden aus dem ersten
vorchristlichen Jahrhundert auch eine römische Straßenstation - die bisher
einzig vollständig nachweisbare Station
dieser Art - zu einem großen Teil
freigelegt. Diese römische Anlage wurde wahrscheinlich 380 v. Chr. durch ein
seismisches Ereignis zerstört. Zur Römerzeit dürfte
Biedermannsdorf zum Stadtbezirk
Vindobona gehört haben. Von
dieser Zeit gibt es detaillierte Funde (Münzen, Mauerreste, Gräber,
Armreifen, Ohrgehänge, Gewandspangen, Ziernägel ...). In der nachfolgenden
Zeit der Völkerwanderung hatte
unser Gebiet eine sehr wechselhafte
Geschichte. Erst aus der Zeit der Frankenherrschaft (um 800)
finden wir in alten Biedermannsdorf betreffenden Grundbüchern Eintragungen
über die Aufteilung der
Besitztümer (Lehen). Die erste urkundliche
Erwähnung stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der ursprüngliche Name
war Zohensunsdorf = Sohn einer Hündindorf. Vor 700 Jahren wurde er in
Zachmannsdorf
und später in Pidermansdorf (1275)
abgeändert.
In den folgenden
Jahrhunderten (Spätmittelalter und Beginn der Neuzeit I) kam es in unserem
Raum zu kriegerischen Auseinandersetzungen, Glaubenskämpfen und verheerenden
Türkeneinfällen. Letzte große
Belagerung 1683 (Seuchen:
Pest ...). Aus dieser Zeit sind schon die Namen der Familien Weghuber und
Thür überliefert. Langsam kam es zum Wiederaufbau. Im Jahre 1722
machte sich „Graf Perlas“ ansässig.
Unter ihm wurde die alte Kirche
abgebrochen und 1727 neu erbaut. Eine Kapelle gab es in
Biedermannsdorf seit 1308. Der Schutzpatron unserer Kirche ist
seither der Hl. Johannes der Täufer. Die letzte große
Renovierung
fand 1987 statt. Ein eigenes Schulhaus gab es seit 1672.
Unterricht wahrscheinlich schon um 1540.
Beginn der
Industrialisierung (Ziegeleien in Biedermannsdorf), Nummerierung der Häuser
wurde durchgeführt und die Schönbrunner Allee angelegt. 1797 Bau des Wiener
Neustädter Kanals. 1825 Ort besteht aus
ca. 90 Häusern und 600 Einwohnern.
wurden viele kommunale
Einrichtungen geschaffen, Mechanisierung der Landwirtschaft, etc. 1881
Aspangbahn fertig gestellt 1892 eigenes Postamt 1914 -
1945 Biedermannsdorf litt wie viele andere Ortschaften
sehr unter den beiden
Weltkriegen und deren Folgen. Besonders bei den Luftangriffen 1945
gab es viele Opfer und Zerstörungen. In der Zeit von 1938 - 1954
war Biedermannsdorf Teil des 24.Wiener
Gemeindebezirkes. Der
große Aufschwung begann erst nach Wiedererlangung der Selbständigkeit. Das
Industriezentrum-Süd mit zahlreichen Betrieben siedelte sich auf unserem
Gemeindegebiet an. Im Ort
selbst sind einige Firmen und kleinere Betriebe
angesiedelt.
Heute
ist Biedermannsdorf eine moderne
Gemeinde und zählt ca. 3400 EW. Mit eigenem Badeteich, Schwimmbad, einer
Jubiläumshalle für Veranstaltungen aller Art uvm. sind wir bestens versorgt.
Biedermannsdorf
befindet sich 185 Meter über Meeresniveau. Die Gesamtfläche beträgt 8,947
km². Umlandgemeinden sind Vösendorf, Hennersdorf, Achau, Laxenburg,
Guntramsdorf und
Wiener Neudorf.